Umbau eines Golf I 70 PS auf 112 PS 

 

Der Hunger nach mehr Leistung lies mich im September 2001 den Kleinanzeigenteil durchstöbern und machte mich auf einen günstigen 83er Golf I GTI aufmerksam. Der „alte" 70 PS verrichtete zwar noch seinen Dienst, aber langsam wurde es doch Zeit für die Rente. Der Motor der Begierde ist ein 112 PS starker 1800 mit 153 Nm Drehmoment. Er soll dem Einser  richtig einheizen.  

 

 

So sieht der "neue" Motor aus 

 

 

Als erstes habe ich mal das Wasser abgelassen und den Kühler entfernt. Dann wurden die Einspritzdüsen sowie der Mengenteiler ausgebaut und schön verpackt, damit nichts dreckig wird. Außerdem wird in alle Öffnungen ein Lappen gesteckt damit kein Dreck in das gute Stück gelangen kann. Danach habe ich alle Leitungen sowie elektrischen Anschlüsse entfernt. Ganz wichtig ist hierbei, daß man alle Anschlüsse/Leitungen kennzeichnet bzw. markiert. Da ich den kompletten Kabelbaum übernehme erleichtert dies den späteren Wiedereinbau erheblich.

 

 

Wenn dann alle Kabel, Gelenkwellen, die Tachowelle, das Schaltgestänge und das Hosenrohr gelöst sind, kann man den Motor ausbauen. Motor an beiden Ösen einhängen und dann zuerst die beiden Schrauben der Drehmomentstütze lösen. Danach kommt lediglich noch die Schraube des Getriebehalters (unterhalb des Batteriehalters) sowie des Motorhalters (etwa auf Höhe der Spannrolle) an die Reihe. Fertig!

 

Jetzt benötigte ich noch den Tank des GTI, da der GTI eine elektrische Benzinpumpe besitzt. Hierzu mußte der Golf zuerst Mal aufgebockt werden. Zum Ausbau des Tanks muß man die Hinterachse ablassen. Dazu werden nur die 4 Muttern an der Karosserie gelöst und schon kommt sie einem entgegen. Allerdings muß man auch die Bremsschläuche losschrauben. Jetzt noch die 2 Muttern an den Haltebändern des Tanks lösen. Das war‘s. Da der Tank etwas klemmt, fällt er also nicht sofort runter. Nicht vergessen darf nun die Schläuche zur Entlüftung. Sie müssen auch noch ab. Da der Golf die Garage auf den eigenen 4 Rädern verlassen sollte, wurde die Hinterachse wieder eingebaut. Vorher wurde jedoch noch der zusätzliche Stabi hinten und vorne ausgebaut. Zusätzlich muß auch noch der Bremskraftverstärker des GTI umgebaut werden; da dieser einen Durchmesser von 9“ hat. Da der TÜV großen Wert auf die Bremsanlage legt müssen vorne noch innenbelüftete Bremsscheiben montiert werden. Der Bremssattel muß nicht gewechselt werden. Er ist identisch. Lediglich die Bremsbeläge sind etwas dünner auf Grund der dickeren Bremsscheiben.

 

             

So sieht ein GTI-Kabelbaum aus

 

Da die Inneneinrichtung im Gegensatz zur Karosserie des GTI noch in einem super Zustand war, ist der ganze Innenraum ausgeräumt worden. Nachdem alle Sitzplätze, die Innenverkleidung und der komplette Kabelbaum ausgebaut waren, wurde der GTI aus der Garage geschleppt und trat seinen letzen Weg zum Verwerter an.

 

 So, nun geht’s endlich an den Golf, der den Motor erhalten soll.

Der 70 PS Motor ist schnell ausgebaut. Hier sind wesentlich weniger Kabel und Benzinschläuche zu entfernen. Nachdem der 70 PS seinen Arbeitsplatz verlassen hatte, tauschte ich zuerst den Kabelbaum aus. Der neue hat bedeutend mehr Anschlüsse.

 Die Benzinpumpe darf natürlich nicht fehlen. Da ich nicht zuviel am alten Tank herum basteln will, habe ich ja gleich den aus dem „alten“ GTI übernommen. Allerdings benötige ich auch die Benzinleitungen; denn die Leitungen des GTI haben einen 2mm größeren Innendurchmesser.

 

Kurz vorm verlassen des Arbeitsplatzes

 

Während ich den Kabelbaum, die Benzinleitungen und den Tank wechselte, habe ich nebenbei noch den neuen Motor komplett überholt. Das kostete zwar noch einige Euro extra, dafür braucht man sich später nicht mehr zu ärgern. Und außerdem, wann kommt man schon so gut überall bei, um alle Dichtungen bzw. Simmerringe zu ersetzen??????

 

Dann ging das ganze Spiel rückwärts. Der neue Motor wurde jetzt nur eingehangen. Zum Glück paßt er in die alten Motorhalter. Somit ist er auch ruckzuck an seinem neuen Arbeitsplatz. Nun müssen nur noch alle Wasseranschlüsse, Luft- und Unterdruckschläuche, sowie Kabel angeschlossen werden. Dank der guten Beschriftung ist auch dieser letzte Teil des Umbaus schnell erledigt. Der Motor sprang sofort an.

 

 

So sieht der Motor dann fertig aus. Noch nicht

besonders sauber, aber er läuft!

 

Jetzt kommt der vielleicht schwierigste Teil: Die TÜV-Eintragung!!!!!!!!!!!!!!!!!